Künstlerhaus im KunstKulturQuartier - Festsaal
Abendkasse: 16.00 € / ermäßigt: 10.00 €
VVK: 13.00 € / ermäßigt: 8.00 €
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Märzenbecher Matthias E. gibt von den Artverwandten her folgendes bekannt, wen er eingeladen hat:
Der königliche Seelenformatierer Martin Puntigam schwebt donauaufwärts auf die Bühne im Festsaal des historischen Künstlerhauses. Seine Stimme hat noch jede Lüge in Wahrheit verwandelt und jede Übertreibung zur Nichtigkeit geschrumpft. Sein analytischer Verstand ist kalt und groß wie das Nordmeer und sein Zauber schwarz wie einst die CDU, sie verstehen schon.
Gänzlich andersartig feinsinnig dagegen der zweite VIP des Abends: Der Asphaltlöwenzahn der Nürnberger Südstadt, der ewige Gerüstbauazubi, der unerschrockene Aschenbechertöpferer und wackere Brüllaff, der Mäzen der Vorstadtkärwakombos, der Schutzheilige der Redlichkeit: Bembers!
Talken, also praktisch reden wird Meister Matthias mit Markus Just. Der arbeitet nämlich als Klinikclown. Und weil Spezialexperten herausgefunden haben, dass Lachen auch für kranke Kinder gesund ist, ist der zweifache Weltmeister im unter-Wasser-Jonglieren seit 2008 als Clown auf den Kinderstationen in Nürnberg, Fürth und Erlangen unterwegs, um Freude zu verbreiten, wo Leid ist.
Von schmeichelndem, jenseitigen Licht umflossen natürlich auch mit dabei: Carmen in der Drecksbluse, Philipp Moll in Paradelaune, sowie frisch aus der Heilwabe gekrochen und in säuselnster Vorfrühlingslaune: Gigahummelchen Bird Berlin!
Tuba: Heinrich Filsner.
"Am Ende des Weges immer noch ein Tag" (Volksmund, 19 Jhd.)
…In seinem Programm zelebriert der Fürther das Fabulieren, das Auswalzen von bisweilen irrsinnigen Geschichten mit verrückten Ideen, mit immer noch skurrileren Wendungen und maßlosen Übertreibungen. Griesgrämig bis wütend, derb im Ausdruck und gerne im Ordinären wühlend, gibt er auf der Bühne in deftigem Fränkisch den polternden Proleten – was bei einem Teil des Publikums tiefste Lachfalten, bei manchen Zuschauern aber auch Stirnrunzeln verursachte. Ein Auftritt, der zweifelsohne polarisierte… (Fränkische Nachrichten)
Es ist ein Dienstag, ein eherer im Monat als wie sonst immer aber das macht nix, es sind alle Leute da, denn die Kabarettpublikumsgehirne stehen in vollem Saft und die Kabarettpublikumskalender sind auch gut geführt.
Die Bühne ist wieder richtigherum da und, damit sich keiner das Gnack verdirbt, die Sitze auch und so ist das auch richtig.
Den Introitus bläst auf seiner Strom-Bassgitarre der berühmte Heinrich Filsner und mit dem Fuß bedient er eine Loop Station. Das ist interessant und cool, denn Karl Valentin wohnt darin. Alsbald die Bühne betritt der Egers und betrachtet mit großväterlichem Blick den schönsten Halbnacktsänger der Welt, Bird Berlin, der sein Dasein derzeit in Dauergebresten fristet aber schöner und halbnackter denn je ist.
Wenn die fränkische Zunge von einem Tier bewohnt würde, so wäre dies der Bär. Darauf hinweisen folgende Charakteristika: Schwerfälligkeit, Faulheit und, im Fall von Gefahr oder Abwesenheit von Gefahr, ungezügelte Hiebkraft. In der Zunge des Wieners hingegen wohnte dann, schalkhaft, distinguiert und mokant, der Fuchs.
In dieser Biotaxonomie ausharrend werden Matthias Egersdörfer und Alleswisser Martin Puntigam in den folgenden Monaten unter dem Stichwort ERLÖSUNG überall in Deutschreich und Österland soteriologische Arbeit leisten.
Um zum ersten Mal in meinem Leben einen Krankenhausclown zu zitieren, bittesehr, Markus Just: „Die Kinder finden ERLÖSUNG in der Clownerie. Die Eltern können eher nicht so lachen.“ So und noch besser wird ERLÖSUNG, ich weiß das, denn ich habe Theologie studiert und empfinde Bär und Fuchs als drolliges Paar. <3
Dass Philipp Moll aus der Südstadt ein großartiger Denker und Wortweber ist, weiß ja nun wirklich jeder. Ich muss, muss, MUSS ihm jedoch benedeien, denn er wird täglich ein großes bisschen besser und man kriegt gutartige Tumore am Stammhirn, wenn er zum Formulieren anhebt. Bitte laufen Sie hin zu ihm an die Wohnung und bringen ihm Lorbeergeist und Euroschecks, auf dass er sich suhle darinnen.
Auf der Artverwandtenschau ist auch der Metaller Bembers, der da ist und laut. Dann ist er wieder weg. Nicht so schade.
Natürlich kommt am Schluss auch noch Carmen auf die Bühne und dann ist auch schon wieder der feierliche Reigen aller Akteure und ein abrupter Schluss passiert dann.
Trotzdem schön!