Zwei Meister des Aberwitzes
Was die zwei Wollmützenträger Ulan und Bator in ihren grauen Anzügen so auf der Bühne treiben kann schon mal irritieren, allerdings nie ohne zu amüsieren! Dabei schauspielern, singen, improvisieren und trommeln sie, dass man sich fragt:
Ist das noch Theater, schon Comedy oder eine ganz eigene Kunstform?
Gesehen hat man die beiden bereits u.a. im Quatsch Comedy Club Berlin, im Imperialtheater Hamburg, in der Comedia Köln, bei Nightwash und im Funkhaus (WDR), bei Sarah Kuttner (VIVA) oder beim Humorfestival im Schweizerischen Arosa.
"Ob eine Sportschau mit einem sophoklisch philosphierenden Fußballer oder eine bizarre Anfrage bei Domian, Gedanken über wippende Stühle und was es bewirkt, auf ihrer Rückenlehne zu sitzen: Was diese außergewöhnlichen jungen Kölner grandios bieten, ist "Comedada" vom Feinsten, Ulan und Bators ganz eigene, neue Kunstform. Zum Brüllen komisch, gerade weil es scheinbar so unprätentiös daherkommt."
( Neuss Grevenbroicher Zeitung).
Der Kölner Stadtanzeiger findet die beiden "zwerchfellerschütternd, irrwitzig, brilliant," der Express einfach nur "irre komisch."
Austrasse 70, 90429 Nürnberg
Tel. 0175-8 26 27 93
Mail: loftnbg@web.de
www.loft-nuernberg.de/
Liebe Freunde der komischen Kunst, einmal vor der Sommerpause hat es noch eine Comedy Lounge in dem Loft zu Nürnberg gegeben. Dieses Mal war es recht anders als sonst, weil es an dem Abend zwei Teile gab. Die Herren Ulan und Bator haben die erste Stunde des Abends bestritten. Die zweite Hälfte war dann ganz voll mit dem Egersdörfer und mit dem Egersdörfer mit Herrn Blumenbein und mit dem Egersdörfer und Carmen. Wenn ein Auftritt mit einer schönen Langsamkeit anfängt, mag mir das oft ganz gut gefallen, und weil Ulan und Bator sich schon schön Zeit gelassen haben, habe ich mir gleich einmal gedacht, das kann ja was werden. Mit ihren adretten Anzügen und ihren hundsdummen Wollbommelmützen sind die Buben recht nett anzusehen. Bewegen können die Zwei sich auch sehr apart, und sie tun es viel, und dann kann es schon einmal ganz schön seltsam daherkommen. Überhaupt - singen können sie eigentlich nicht recht gescheit, aber die Liedlein sind von einer solchen blödigen Sinnarmut gepeinigt, dass es schon ein Vergnügen macht. So spielen und so turnen sie, und oft sind es winzigkleine schöne Dramolette . Man muss aber nicht jeden schalen Witz, den ein jeder Fips-Asmussen-Imitator schon in seiner Kindheit als zu schlecht gewürzt ganz links hätte liegen lassen, vortanzen. Ein Legosystem haben die Herren Ulan und Bator, in dem sie gerne und wild umeinanderimprovisieren. Oft ist es schön und gut, ihnen dabei zu folgen, aber genauso oft ist es ein wenig oder auch ein wenig mehr fad, da kann man dann auch gut an etwas anderes denken, ich zum Beispiel an die schlechten Biere vom Vortag, und dann schwappte meine Wahrnehmung auch ganz gleich wieder an die zwei Herren hin. Wenn die Damen und Herren Komiker meinen, sie müssten wie pawlovsche Komödianten auf schattenhafte Bewegungen um die Bühne herum sofort reagieren, werde ich oft einmal pelzig. Nur beim Nachjustieren der Beleuchtung ist denen Ulan und Bator so was rausgerutscht, und deswegen weiß ich auch nicht, warum ich mich etzt da so aufrege. Herzlich danke ich den Beiden für die Unterhaltung, und schon an dieser Stelle auch den anderen Künstlern des Abends. Nach der Pause hat dann der Egersdörfer seinen Pianisten, den Herrn Blumenbein, sauber schikaniert, und der hat zu dem unsäglichen Geknödel vom Egersdörfer ein blitzsauberes Piano dazu gespielt. Der dicke böse Mann hat zwei Schlager von Roland Kaiser, naja, irgendwie gesungen und sodann Strophe für Strophe analysiert und dabei, glaube ich, ist der Egersdörfer sehr nahe an die spießbürgerlich,verklemmtlüsterne, rauhfasertapezierte Verständnislandschaft der Publikum/innen von dem Roland Kaiser hingehutzt. Weil er aber, wie so oft, mit schwerem Gerät unterwegs war, hat er auch dann gleich eine Schneise der Verwüstung hinter lassen, die durchaus die Schrecknisse der Originalschlager nachfühlen lässt. Dazwischen hat er noch Carmen gedemütigt und eine Nummer vollbracht, die für den einen oder anderen im Raum vielleicht an der Grenze des Geschmackes entlangwohnte. Für mich nicht, weil ich glaube dass solche Rossigkeiten wie der Schlonz, der aus dem Kaiser kommt, auch so eine Carmenwelt ist und die ist manchmal richtig wirklich. Da ist der Egersdörfer schon recht nah an dem Herrn Polt, wenn auch von unten her. Als Zugabe hat der Egersdörfer dann noch die Nummer mit dem eingeparkten Auto und so weiter, und da hat er wieder recht herumschreien müssen und da habe ich wieder an die schlechten Biere denken müssen, nur dass es da nichts genützt hat. Ich bin dann sehr schnell nach Hause gegangen.