…In seinem Programm zelebriert der Fürther das Fabulieren, das Auswalzen von bisweilen irrsinnigen Geschichten mit verrückten Ideen, mit immer noch skurrileren Wendungen und maßlosen Übertreibungen. Griesgrämig bis wütend, derb im Ausdruck und gerne im Ordinären wühlend, gibt er auf der Bühne in deftigem Fränkisch den polternden Proleten – was bei einem Teil des Publikums tiefste Lachfalten, bei manchen Zuschauern aber auch Stirnrunzeln verursachte. Ein Auftritt, der zweifelsohne polarisierte… (Fränkische Nachrichten)
Zu hören gibt es deutsch-sprachige Lieder mit dem Tiefgang eines Schlauchboots oder eines Schauffelraddampfers. Dazwischen gibt es nichts. Sein Gitarrenspiel ist unterste Schublade, aber er sieht verdammt gut aus. Und so wurde er auf seiner letzten Schweden-Tournee mit seiner Band „Wildcamping“ zum „Mister Lappland“ gekürt. Schließlich wurden alle Texte ins Schwedische übersetzt! Und seine Lieder sind lang und lustig- so wie er.
Keirut Wenzel ist schon vom Namen her die tadellose Kombination von Exotik und gepflegter Trivialität. In der Theorie dreist ordnungsliebend, in der Praxis eher beherzt chaotisch – perfekt verplant!
Der liebenswürdige Chaot ist immer mit vollem Körpereinsatz auf der Bühne. Kein Geräusch bleibt unausgesprochen, keine Bewegung unausgeführt.
Keirut erzählt Geschichten auf seine ganz eigene Art und Weise: mal akkurat verworren, mal bedeutungsvoll banal, mal schlafmützig imposant. Er beobachtet sich akribisch und hinterfragt doch lieber andere – perfekt verplant!
Nils Heinrich schreibt gerne Lieder über Finanzkrisen. Sitzt auch gern hin und wieder auf einer Parkbank, bewirft Vögel mit altem Brot (denn altes Brot und alte Menschen gehören zusammen) und beobachtet andere (Ex- Bankmanager, ehemalige Wirtschaftsminister, ehemalige mittelständische Unternehmer), die den Vögeln auf Grund der Krise, der Horrormeldungen über die Krise, der gestiegenen Lebensmittelpreise und unbezahlbarer Mieten das Brot wieder aus den Schnäbeln klauen.
Er bringt Auszüge aus seinem brandneuen Programm "Die Abgründe des Nils", für das er soeben für den Prix Pantheon nominiert wurde.
Freuen Sie sich auf Gesinnungsapplauslieder, Randgruppenhiphop für jedes Ghetto und Abseitiges aus der Zeit, als „Casting" noch „Musterung" hieß.
Der freischaffende Schauspieler leiht diversen Hörspielproduktionen seine Stimme, arbeitet als Autor und Regisseur und zählt bereits seit über sechs Jahren zum festen Ensemble des Theater Zwangsvorstellung.
Auf der Bühne bringt er unfreiwillige Kellnerinnen dazu, gewaltige Kohlköpfe zu gebären. Mit französischem Akzent liebt er eine Frau, die einen Tankwart auf dem Gewissen hat.
Er bringt seine Mutter zum weinen, weil er auf der Geige des verstorbenen Vaters spielt. Er serviert Elvis Presley eine deftige Gießnockerlsuppe. Er singt für Bangladesh und er erlebt Liebe hinterm Wacholderbusch.
„...er überrascht in seinen Geschichten immer wieder mit so mancher Falltür, was Handlung und Helden angeht!“
(Nürnberger Nachrichten vom 24.01.07)
Auf dem ehemaligen AEG-Gelände
Muggenhoferstraße 132 Halle 50A
90429 Nürnberg
Telefon: 0911 307 358 40
http://www.robrock.de
Liebe Freunde der komischen Kunst, einmal hat es wieder eine Comedy Lounge beim Meister Robrock gegeben. Und damit es eine Ordnung hat, fange ich gleich mit dem Lobhudeln an und tschilpe meine Begeisterung für Egersdörfers und Andre M. Müllers neue Reihe Egersdörfer und Eichhorn heraus. Recht schlimm hege ich die Befürchtung das da noch einiges an Boshaftigkeiten auf das geschätzte Publikum wartet. Diese hochkultivierte Symphonische Demütigung der politsch allerunkorrektesten Art ist mir, wo ich sie etzt zum zweiten Mal recht genau betrachtet habe, durchaus ein innerer Reichsparteitag. Mein lieber Herr Gesangsverein, da haben sich zwei Pappenheimer aber genau gefunden bravo vivat jawollgenau. Der Herr Nils Heinrich gehört zu denen aus der Ostzone, die die Systemabwicklung im besten Alter genau miterlebt haben und das merkt man genau. Schnell ist er und böse, nicht aber weinerlich und auch nicht dozierend. Dem hat man nix weggenommen, der weiß nur ganz genau, was er nicht gekriegt hat. Viel Spaß hat der beim Kukken, zielt und schießt schnell, trifft fast immer und das tut schon mal weh im Knie. Rhetorisch ist er gut aufgestellt der Bube und hat einen blitzsauberen Auftritt hingelegt. Beim Keirut Wenzel ist es mir ein wenig fad geworden. Muß man in dieser bösen Zeit immernoch auf Flachware an den Horizont hutzen? Braucht man denn immer diese Adenauerkalauer und muß man wie so viele Komödianten in Fips Asmussens Steinbruch mit einem stumpfen Löffel nach längst erschöpften Äderchen wühlen, hä? Immerhin hat es auch an diesem Abend eine Rauchpause gegeben. Wie er dann aber angefangen hat zu singen wie ein Zeiserlrin und sich so bildhübsch dazu bewegt hat, hab ich wieder gerne hingeschaut und auch gehört. Weil der böse böse Kritiker so böse böse Dinge über den armen armen Praktikanten El Mago Masin hingeschrieben hat, hub der Knabe an ein Liedlein darüber zu schreiben. Der Praktikant war bemüht und wir bedanken uns für seine Mitarbeit. Schöne Grüße
...Wie Egersdörfer aus den nichtigsten Alltagsdetails die langwierigsten, abstrusesten und misanthropischsten Phantasien entwickelt und das auch noch in eine perfide Sprache zwischen Proll-Fränkisch und missglücktem Amtsdeutsch übersetzt, das ist allemal neu, böse großartig…