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11. September 2012

Comedy Lounge "spezial"

Freie Platzwahl. Abendkasse und Einlass ab 19:00 Uhr.

Diese Veranstaltung hat besondere Eintrittspreise

Abendkasse 20 €
Vorkasse 18 €

Tipp: An der Abendkasse erhalten Sie auch Karten für die jeweils nächste Comedy Lounge.

Matthias Egersdörfer, Fürth

…In seinem Programm zelebriert der Fürther das Fabulieren, das Auswalzen von bisweilen irrsinnigen Geschichten mit verrückten Ideen, mit immer noch skurrileren Wendungen und maßlosen Übertreibungen. Griesgrämig bis wütend, derb im Ausdruck und gerne im Ordinären wühlend, gibt er auf der Bühne in deftigem Fränkisch den polternden Proleten – was bei einem Teil des Publikums tiefste Lachfalten, bei manchen Zuschauern aber auch Stirnrunzeln verursachte. Ein Auftritt, der zweifelsohne polarisierte… (Fränkische Nachrichten)

http://www.egers.de/
Andreas Rebers, Berlin

Während sich die einen noch damit begnügen, der Gesellschaft den Spiegel vor zuhalten, haut er denselben erst einmal kaputt, um die shrapnels der Konsumgesellschaft besser analysieren zu können.

Der Humorkoffer ist voll gepackt mit neuen Arbeiterliedern, Hip Hop und Gefechtsberichten, die den Verlauf des Dauerkrieges mit seiner Nachbarin Sabine Hammer, geschiedene Sichel, dokumentieren. Das Bühnenbild ist übigens von Stanley Kubrick.

Ein Programm mit neuen Tönen und alten Freunden. Unsachlich, einseitig und .... ohne Gefangene.

http://www.andreasrebers.de/
Piet Klocke

Der Schauspieler und Gitarrist legt auf eine Themenvielfalt Wert. Das lassen seine Anpreisungen jedenfalls vermuten, wenn er erneut auf seine unterschiedlichen Bereiche hinweist.

Berufsverkehr, pseudopsychologische Selbstdeutungen und Sex – merkwürdige Ansichten über das andere Geschlecht wirken oft befremdlich. Langatmig ist eine mehr oder weniger kindisch gewollte Interpretation der Evolution. Mit einer nervenaufreibenden Langsamkeit zelebriert er seine Wortfetzen. Ironisch lässt er vermerken, dass er Worte eigentlich hasst. Ein weiterer vermeintlicher Witz.

Neben Klocke steht ein schwarzer Flügel. Nur zweimal lässt der Musiker die Saiten unglaublich kurz erklingen. Anstatt die Tasten zu drücken nutzt er seine Hände lieber um sein Gesicht unaufhörlich zu reiben und sich am Auge zu jucken. Die Körpersprache spricht für sich. Lustlosigkeit spiegelt sich eben nicht nur auf verbaler Ebene. Obwohl diese schon ziemlich vielsagend ist, wie er selbst zu Beginn andeutet: „Alltag fragt auch nicht nach Niveau.“ Schade ...

Daphne Flieger

http://www.pietklocke.de/
VIP Lounge bei Meister Robrock

Auf dem ehemaligen AEG-Gelände
Muggenhoferstraße 132 Halle 50A
90429 Nürnberg
Telefon: 0911 307 358 40
http://www.robrock.de

Anfahrt zu Meister Robrock

 
13. September 2012 - Philipp Moll

Kritik

Nürnberg den dreizehnten September Wenn man an dem Wegesrand versonnen in ein Blümelein hineinschaut und sich recht freut dass der böse Winter noch ein gutes Stück weit weg ist und der Herbstsonnenst

Nürnberg den dreizehnten September

Wenn man an dem Wegesrand versonnen in ein Blümelein hineinschaut und sich recht freut dass der böse Winter noch ein gutes Stück weit weg ist und der Herbstsonnenstrahl wo schon lungerte in der Landschaft die Nasenflügel sachte kitzelt und die Lider wonniglich palinzeln dann kann es an seltenen Tagen sein dass man aus dem Blütenkelch eine Stimme hört die zuerst leise aber deutlich sagt: „der Herr spricht...“ sagt sie und dann sagt sie noch mehr und und eine Stromorgel erklinget und die schnarrige Stimme von Andreas „Referend“ Rebers schraubt sich ermahnend und an den Rändern der sogenannten Korrektheit sicher wandelnd die Botschaft welche zu hören uns allen gut ansteht aufs dezidierteste in die Hörmuscheln tief hinein und dann kommt ein Rythmus hinzu und ZACK ist es alles darinnen im Gebein und im Wohlklang der Geräusche merkt man garnicht wie das schöne Blümelein am Wegesrand listig und böse dreinblickt und einem sauber die Schuhe vollbrunzt

In der Evolution drinnen picht eine unflätige Inkompetenz und auch an den Dingen die entstanden sind aus dem blöden Treiben dessen was sich die Krone von derer Schöpfung nennt und auch wenn die Hummel zwar sich einen gewissen Possierlichkeit nicht erwehren kann so offenbart sie durch und auch in ihrer Existenz doch die handwerklichen Kompetenzkrater der Firma die wo da herum-selektiert hat gerade was die Frage nach dem Obüberhaupt- und dem Wennjawohinfliegens betrifft auf das prächtigste -sagt Piet Klocke- und man muß ihm unbedingt folgen also seiner pantomimisch verbrähmten ballettösen Deutelei genauso wie den aus dem ewigen Quell verwunschener Buchstabenhöllen herausgespeisten -sagen wir- Gedankenmäandern und erneut erkennen wir dass das Folgen sehr schön sein können kann

In geradezu satanischer Zurückhaltung lestete der Gastgeber von der Septemberlounge nämlich der Egersdörfer einen Text artig vor und der geneigte Hörer mag sich schon mal einen Gedanken machen über sein Grundstück im Jenseits und mit dem Rothemdigen in eine hochbesinnliche Andächtigkeit Hand in Hand hineingehen um dann aber mit der Carmen die wo eine Splitterbombe der Mimikeffizienz und auch eine Leuchttürmin des knappen Textes ist in einen Zwerghades abgetriebener Gefühlswelten erbarmungslos hinabgezogen zu werden aber weil man den Mann mit dem großen Kopf auf so eine kleine Bühne und zudem noch hinter einen Mikrofongalgen gesperrt hat ist diesmal die brausende Sturmgewalt durch mimische Überbordung hervorgedrückter Spuckebrocken leider im sicheren Hafen des kurzarmigen Gefuchtels liegengeblieben

Orthopädisch gesehen war der Abend für kreuzlahme Sitzriesen wie mich ein Stalingrad aber der ungebremste Ausdruckswille und die künstlerische Strahlkraft der Vortragsarbeiter liesen mich den Schmerz kaum spüren und es schwappte nur einmal ein kleines Wimmern aus mir heraus

Lieber Leser das hätten sie alles selbst erleben und auch ein Stück weit verstehen können wenn sie die Septemberlounge beim Meister Robrock besucht hätten

Das Publikum ruft lange noch: „Die Künstler leben häuserhoch!“

philipp moll